Bahnmacher Kassel präsentieren Kompetenz auf einer Straßenbahn

18.09.2025

Personen stehen vor einer bedruckten Strassenbahn in Kassel

KASSEL, 15.September 2025. In Kassel melden sich „Die Bahnmacher“ zu Wort. Neun Unternehmen der Bahnindustrie aus der Region zeigen auf einer Straßenbahn in Wort und Bild, welche entscheidenden Komponenten für Schienenfahrzeuge aus ihrer Produktion stammen – vom Antrieb über Leistungselektronik und Kühlung bis zum Türsystem. Am 15. September 2025 haben die Bahnmacher, Oberbürgermeister Sven Schoeller, Landrat Andreas Siebert, Erste Kreisbeigeordnete Silke Engler, Wirtschaftsdezernent Matthias Nölke und die Wirtschaftsförderung Region Kassel das Schienenfahrzeug in Kassel auf einer Fahrt von der Haltestelle Wilhelmsstraße/Stadtmuseum bis zum Kongress Palais vorgestellt. Für die Bahnmacher ist die Straßenbahn ein Beleg für die Stärke der Zukunftsbranche „Bahnindustrie“, die aussichtsreiche Arbeits- und Ausbildungsplätze bietet und damit und mit ihren Produkten in der Region Kassel sichtbar werden will.

Sichtbare Kompetenz präsentiert auf einer Straßenbahn

Auf der Straßenbahn zeigen die Bahnmacher in Worten und grafischen Symbolen, welches Bauteil an welcher Stelle des Fahrzeugs von ihnen stammt oder zumindest von ihnen stammen könnte.

  • Hübner produziert Gelenk- und Übergangssysteme.
  • Bode stellt die Einstiegssysteme her.
  • Alstom baut Lokomotiven für Güter und Personenverkehre.
  • Smart Railway stellt die Bordnetzumrichter her.
  • AKG produziert Kühlsysteme fürs Fahrzeug.
  • Konvekta stellt die Klimaanlagen her.
  • DB-Instandhaltung prüft, kontrolliert und ersetzt verschiedene Teile, wie zum Beispiel die Achsen.
  • TS Henschel stellt Getriebe für Straßenbahnen und Lokomotiven her, ähnlich wie in diesem Fahrzeug.
  • Paul Beier ist Zerspannungsexperte für Bauteile und Baugruppen der Bahntechnik.

Kampagne mit Straßenbahn und City Cards

Die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG) unterstützt die Initiative der Bahnmacher mit einer speziell gestalteten Straßenbahn. Damit fahren die Bahnmacher aufmerksamkeitsstark durch Kassel und gewinnen Sichtbarkeit für die Initiative. Zugleich stellen sich die Bahnmacher auf City Cards, die in einer Auflage von 15.000 Stück in gastronomischen Betrieben und öffentlichen Gebäuden ausliegen, als attraktive, werteorientierte und sympathische Arbeitgeber vor. Die Bahnmacher beschreiben sich als „verlässlich, sicher, hemdsärmelig, familiär, langlebig, solide, mobil, klimaneutral, zukunftsfest, persönlich, lösungsorientiert und historisch gewachsen“.

Starke Bahnbranche in der Region Kassel

Mehr als 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Wirtschaftsregion Kassel in der Bahnindustrie beschäftigt. „Die Bahnmacher“ sind damit einer der größten Arbeitgeber in der Mobilitätsindustrie der Region. Die Initiative zum Zusammenschluss „Die Bahnmacher“ ist aus der Bahnrunde hervorgegangen, die von der Wirtschaftsfördergesellschaft Region Kassel schon 2014 ins Leben gerufen wurde und seither von dieser moderiert wird. Vertreterinnen und Vertreter der Bahnhersteller und Bahnzulieferer aus der Region treffen sich seither regelmäßig zum Austausch und sahen nun die Zeit gekommen, ihre herausragende wirtschaftliche Bedeutung für die Region wirkungsvoll in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Stimmen aus Politik und Wirtschaft

„Die Bahnmacher“ sind Kassels drittes starkes Industrie-Standbein – neben der Automotive-Branche und der Wehrtechnik“, sagt Kai Mentel, Geschäftsführer der HÜBNER-Gruppe, die sich mit den anderen Unternehmen der Bahnbranche auf Initiative und unter der Moderation der Wirtschaftsförderung schon vor elf Jahren zu einem Netzwerk zusammengeschlossen hat. „Vom Produkt-, über den Systemhersteller und Instandhalter bis hin zum Verkehrsbetrieb ist in unserem Netzwerk alles mit dabei“, erläutert Kai Mentel. Gemeinsam mit dem Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn zählt HÜBNER mit 1.100 Beschäftigten zu den größten Bahnmachern in Kassel. „Uns alle verbindet eine große gemeinsame Leidenschaft für die Bahn mit tollen Arbeitsplätzen und besonderen beruflichen Perspektiven. Wir gestalten die Zukunft der Mobilität“, blickt Kai Mentel voraus.

Für Thomas Killmaier, Werkleiter des Werks Kassel bei der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, ist Bahnmacher zu sein ein Mannschaftssport. „Als Bahnmacher sind wir keine Konkurrenten, sondern erreichen unsere Ziele in partnerschaftlicher Zusammenarbeit“, sagt Thomas Killmaier. Das umfasse die Optimierung von Produkten, die Entwicklung strategischer Kooperationen und die Offenheit, Karrierewege über die Grenzen von Unternehmen hinweg zu denken. „Mit der Beklebung der Straßenbahn und den City-Cards haben wir Produkte geschaffen, um uns sichtbar zu machen. Die Initiative der Bahnrunde hat die WFG aufgegriffen und mit viel Engagement entwickelt. In der Region gibt es noch viel mehr Bahnmacher, die wir in unser Team einladen möchten, darunter die DB-Töchter DB InfraGo und DB Regio, der Mittelständler Halberstadt und Wissenschaftler der Universität. Gemeinsam wollen wir zeigen, dass Zukunft in unserer Region nicht nur gestaltet, sondern täglich neu erfunden wird“, setzt Thomas Killmaier auf den Ausbau der Initiative.

„Die Industrie rund um das Thema Bahn hat in Kassel eine lange Tradition und ist heute wichtiger Bestandteil des Wirtschaftsstandorts Region Kassel. Mit der Vernetzung der Bahnmacher in der Region stellen wir uns zukunftsfähig auf, besonders im Hinblick auf nachhaltige Mobilität. Als Stadt Kassel begrüßen wir diesen Zusammenschluss und unterstützen die Unternehmen darin, ihre Kernkompetenzen durch permanente Innovationen, die Entwicklung, den Bau und die Instandhaltung von Schienenfahrzeugen in die Wirtschaftsregion einbringen zu können“, sagt Oberbürgermeister Sven Schoeller.

Stadtkämmerer und Wirtschaftsdezernent Matthias Nölke spricht mit Blick auf die Bahnmacher von einer „Stärke, auf die wir alle stolz sein können, und es ist ein unübersehbares Signal, dass die Bahnmacher mit eingängigen Symbolen ihres Wissens und Könnens auf einer Straßenbahn der KVG das Stadtbild von nun an mitprägen und uns die Botschaft vermitteln: Wir sind eine starke Bahnmacher-Region. Vielen Dank für diesen Einsatz!“

Landrat Andreas Siebert hebt die Bedeutung der Initiative hervor, deren Ziel es ist, die Bahntechnologie als traditionelle Stärke unserer Wirtschaftsregion Kassel für alle auf einer Straßenbahn der KVG sichtbar zu machen“. Er verweist dabei auf die tiefen historischen Wurzeln der Region und stellt fest: „Wir waren schon eine Eisenbahnregion, lange bevor es das Auto gab.“ Dieses historisch gewachsene Fachwissen sei heute wichtiger denn je. „In den Zeiten des geopolitischen und geoökonomischen Wandels ist es gut, dass mitten unter uns solch ein vielfältiges Wissen und Können zu Hause ist“, so der Landrat. Das Projekt steht laut Siebert sinnbildlich für die erfolgreiche Verbindung dieser Elemente: „Hier vereinen sich Tradition und Bildung zu Fortschritt und Zukunft.“

Diesen wirtschaftlichen Aspekt unterstreicht auch Silke Engler, Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Kassel: „Kompetenz im Fahrzeug- und insbesondere im Eisenbahnbau müssen wir, wenn es darauf ankommt – nicht von außen zukaufen“. Vielmehr seien es die Bahnmacher, die aus der Region Kassel die ganze Welt mit Innovationen für nachhaltige Mobilität belieferten und in ihren vielfältigen Berufen Wertschöpfung in Stadt und Landkreis sicherten.

„Wir als Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG) sind von der Zukunftsfähigkeit des Schienenverkehrs überzeugt, ob mit unseren innerstädtischen Straßenbahnen oder auch mit den überregionalen RegioTrams. Dies ist eine effiziente und schon lange sehr nachhaltige CO2-freie Form des ÖPNV“, unterstreicht Carsten Harkner, Vorstandsvorsitzender der KVG.

„Als WFG verstehen wir uns als Netzwerker, die Verbindungen zwischen Unternehmen, Institutionen und Menschen mit gemeinsamen Interessen oder Kernkompetenzen zum Vorteil aller schaffen“, sagt Kai Lorenz Wittrock, Geschäftsführer der WFG. So habe die WFG das CCA (Competence Center Aerospace) mit luftfahrtaffinen Unternehmen aus der Region initiiert, lade seit 2010 zu Personalleiterrunden ein, sei Mutter des international aufgestellten Netzwerks Hessen-China und moderiere den Transformationsprozess in der Fahrzeugindustrie der Region tregks, um nur wenige Beispiele zu nennen. „Wir sind der Spezialist für Netzwerke in der Wirtschaft und haben gerne den Impuls der bahnaffinen Unternehmen aufgegriffen, sich als Branche mit Zukunft zu präsentieren.“

Tag der Schiene 2025

Und bereits heute bitte vormerken: Zum bundesweiten Tag der Schiene stellen die Bahnmacher ihre Produkte am Samstag, 20. September 2025 von 11-17 Uhr vor dem Kulturbahnhof Kassel aus und stehen für Gespräche zur Verfügung.

Ihr Ansprechpartner bei Fragen

Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH
Tel. 05617073350
E-Mail: info@wfg-kassel.de

Bitte finden Sie weitere Informationen zum Thema auf der Website der Bahnmacher Kassel oder auch auf unserer Unterseite zum Bahnnetzwerk in Kassel.

Auf dem Bild zu sehen:

  • v.l.n.r. hintere Reihe Thomas Killmaier, Liang Zhang, Kai Lorenz Wittrock, Kai Mentel, Sven Jagodzinski, Dr. Martin Konrad, Dr. Steffen Schade, Karsten Kamutzki, Heiko Lindner
  • v.l.n.r. vordere Reihe Laura Dugnus,  Hanem Cihan-Matull, Silke Engler, Thomas Giebisch, Dr. Sven Schoeller, Andreas Siebter, Matthias Nölke, Tamara Mauch, Emily Geiser, Sarah Thöne, Dr. Armin Martin, Frank Brockmann, Angelique Lauckner, Nicole Holzapfel

 


 

Die Bahnmacher im Kurzportrait:

Dr. Armin Martin, Group Vice President Sales & Engineering, AKG-Group:

„Wir sind ein Familienunternehmen in dritter Generation. Seit der Gründung 1919 haben wir uns von einem Mittelständler zu einer Unternehmensgruppe mit weltweit 3100 Mitarbeitern entwickelt. Wir wachsen in Nordamerika, Asien und dem Bahnsegment in Europa. Unserer Leitidee „Global Excellence in Thermal Management“ folgend entwickeln wir energieeffiziente Lösungen für Baumaschinen, Landmaschinen, Automobilfahrzeuge, die Luftfahrt und den Schienenverkehr. Unsere Zukunft liegt im Ausbau effizienter Kühl- und Wärmemanagementsysteme für alternative Antriebskonzepte im Mobilitätssektor. Die Wirtschaftsregion Kassel ist als Standort mit der zentralen Lage ideal. Wir leben und arbeiten in nächster Nähe zu wichtigen Bahnherstellern und Zulieferern. Die verlässlichen Netzwerke in der Region Kassel fördern Innovation, Fachkräftesicherung und Resilienz. In einer „Welt in Um-Ordnung“ sind sie ein Stabilitätsanker. Unser Streben nach Energieeffizienz führt uns in die Zukunft.“

Frank Brockmann, Paul Beier GmbH:

„Wir, die Paul Beier GmbH, sind ein Spezialist für die hochpräzise Zerspanung. Seit 1924 arbeiten wir am Traditionsstandort Rothenditmold für unsere unmittelbar benachbarten Partner in der Bahnindustrie sowie in der Kunststofftechnik. Wir genießen Reputation. Mit dem Einsatz von 5-Achsen-Fräsen, unseren Fertigkeiten im Drehen und in der Komplettbearbeitung vereinen wir in unserem Familienunternehmen die Stärken einer Manufaktur mit den Anforderungen an die Genauigkeit serieller Produktion. Wir sind verwurzelt in der Handwerkskunst des Werkzeug- und Maschinenbaus, in der Wirtschaftsregion Kassel mit ihren kurzen, stabilen Lieferketten sowie in der gewachsenen und bewährten Community von Unternehmen, technischen Zentren, Ausbildungsstätten und Universität. Deshalb sind wir erfolgreich – zum Beispiel als Zertifizierter Q1-Lieferant für die Deutsche Bahn seit 2005 und damit ein bevorzugter Fertigungspartner für komplexe Bauteile und Baugruppen in Zügen. Nachhaltig und innovativ bauen wir unser Können aus und diversifizieren unsere Märkte.“ 

Liang Zhang, Standortleitung Deutschland SMART Railway Technology GmbH:

„Nachhaltigkeit ist unsere Überzeugung, Energieeffizienz unser Antrieb und Innovation unsere Strategie. Mit unserer Leistungselektronik haben wir einst den Bahnverkehr revolutioniert, damit Menschen mit dem Zug einander grenzenlos begegnen und ihre Waren handeln können. Denn unsere Bordnetzumrichter machen seither den Lokomotivwechsel an jenen Ländergrenzen überflüssig, die zugleich Technikgrenzen waren. Längst sind unsere Innovationen zum Standard in Zügen wie dem ICE, dem TGV und dem Orientexpress geworden, und wir haben eine Lösung, die den Strom aus Photovoltaikanlagen entlang der Bahntrassen unmittelbar ins Stromnetz der Bahn fließen lässt. Wir treiben den Wandel vom Guten zum Besseren unaufhörlich voran, weil wir uns eins bewahrt haben: Unsere Start-up-Kultur aus Gründertagen. Wir gehen in aller Vielfalt offen und hilfsbereit miteinander um und lieben unseren Grillplatz auf dem Firmenhof. Das gibt uns Energie.“

Thomas Killmaier, Werkleiter des Werks Kassel bei der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH:

„Unser Werk stammt aus dem Jahr 1893, als es noch Dampflokomotiven gab. Diese Ära ist längst vorbei. Heute halten wir die Technik der Triebwagen der Deutschen Bahn instand, darunter Radsätze und Drehgestelle von Regionalzügen bis hin zu ICEs. Wir generalüberholen alle Radsätze mit Getriebe, Drehgestelle und vieles mehr für alle Triebwagen im Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn. Das heißt: Wir leben und arbeiten seit 132 Jahren in einem Transformationsprozess und sind Meister im Gestalten von Veränderungen. Einen solchen Titel muss man sich Tag für Tag neu erarbeiten. Was heute oft mit Nachhaltigkeit beschrieben wird, ist für uns seit jeher Standard: Produkte erhalten, instandsetzen, Produkt-Lebenszyklen verlängern und damit Ressourcen schonen. Diesen Anspruch erarbeiten wir uns Tag für Tag neu – gemeinsam, mit einem starken Miteinander und echtem Teamgeist. Besonders stolz sind wir auf unsere rund 100 Auszubildenden, denen wir nicht nur Wissen und Können, sondern auch das richtige Mindset für eine erfolgreiche Zukunft mitgeben. Denn die Bahn ist und bleibt das nachhaltigste Verkehrsmittel – und dafür braucht es auch in Zukunft echte Bahnmacher wie uns.“

Dr. Martin Konrad, Geschäftsführung Kassel TS Henschel – Wir bewegen die Bahn:

„Seit über 200 Jahren schlägt unser Herz für die Schiene. Wir bauen die Getriebe und Antriebssysteme, die Züge zuverlässig in Bewegung setzen.

Unsere Getriebe machen den Unterschied: Sie sorgen für eine zuverlässige Fahrt – egal ob Regionalexpress, ICE-T, neueste Wasserstoffzüge, U-Bahnen oder Straßenbahnen.

Dabei setzen wir auf Flexibilität: Ob individuelle Sonderlösungen für besondere Anforderungen oder Serienlösungen für den täglichen Betrieb – wir realisieren alles, was technisch möglich ist. So treiben wir die Zukunft der Bahntechnik aktiv voran. Kassel ist dabei unser perfekter Standort: zentral gelegen, mit starken Partnern und Zulieferern direkt vor der Tür. Dieses Netzwerk aus Expertise, Erfahrung und Leidenschaft macht uns zu einer verlässlichen Konstante in einer Welt, die sich ständig verändert. Unsere Vision ist klar: hochwertige und langlebige Antriebstechnik. Bei TS Henschel arbeiten wir mit Herz, Know-how und einem tiefen Respekt für die Bahn – und wir lieben es, wenn unsere Lösungen täglich auf Millionen Kilometern Schiene ihre Wirkung entfalten.“

Kai Mentel, Geschäftsführer der HÜBNER-Gruppe und verantwortlich für den Geschäftsbereich Mobility Rail:

„Unser Erfolg begann 1946 im Keller eines Hauses in Kassel-Fasanenhof. Dort reparierte Kurt Hübner, unterstützt von seiner Ehefrau Anne, mit seinem Schwiegervater Georg Schellhas Gummistiefel. Das war zugleich unser Einstieg in die Mobilitätswirtschaft, das Arbeiten in Netzwerken und unsere technologiebasierte Strategie. Denn über das Schuhwerk und ähnliche Produkte gewannen unsere Gründer Kompetenz im Umgang mit dem Werkstoff Gummi. Schon in den 1950er-Jahren stellten wir einen Faltenbalg her für den ersten Gelenkbus der Firma Henschel. Das war zugleich die Basis für Übergangssysteme, dank derer Reisende in Zügen geschützt vor Wind und Wetter von einem Waggon in den anderen gehen können. Mit dem ICE begann Ende der 1980er-Jahre auch für uns die Hochgeschwindigkeitsära. Eine internationale Gruppe wurden wir ab 1979 mit Gründung des Standorts in Brasilien. Heute arbeiten wir an etwa 30 Standorten in 16 Ländern auf nahezu allen Kontinenten. Neben Gelenk- und Übergangssystemen entwickelt und fertigt unser Unternehmensverbund Fahrwerktechnik, Cockpit-Display-Lösungen sowie Türsicherheits- und Dichtungssysteme. Erfolge in einem ganz anderen Geschäftsfeld hat unser jüngster Bereich Photonics: mit Hightech-Laser für die Holografie, Krebsdiagnostik und Spektroskopie.“

Dr. Steffen Schade, Leitung Vertrieb, Geschäftsbereich Bahnklima, bei der Konvekta AG:

Die Konvekta AG aus Schwalmstadt ist seit Jahrzehnten Partner der Bahnindustrie und entwickelt moderne Klimasysteme für Schienenfahrzeuge, Busse und weitere Nutzfahrzeuge. Über 10.000 CO₂-Wärmepumpen von Konvekta sind bereits täglich in Europa im Einsatz – in Zügen und Bussen, in Metropolen wie Berlin, München, Hamburg, Zürich oder Brüssel.

Heute beschäftigt Konvekta rund 350 Mitarbeitende in Schwalmstadt und ist auf internationalen Märkten präsent. Die Region Kassel bietet dabei ideale Voraussetzungen: eine starke Bahnindustrie, enge Netzwerke mit Forschung und Wirtschaft sowie eine zentrale Lage in Deutschland und Europa. So gestaltet Konvekta aus Nordhessen die Zukunft einer klimafreundlichen Mobilität aktiv mit.

Thomas Giebisch, CEO Bode-Group, Bode – Die Tür GmbH:

Seit 1968 entwickelt und produziert BODE, Türsysteme für die Bahnindustrie. An sieben Standorten weltweit begleiten wir unsere Kunden über Jahrzehnte hinweg – von der ersten Designphase bis zum Produktlebensende. Heute beschäftigen wir rund 1.300 Mitarbeitende.

Unser täglicher Antrieb ist es, den Zugang zur Mobilität von morgen zu gestalten – in einem nachhaltigen öffentlichen Verkehr. Innovation bildet dabei das Herzstück unseres Handelns. Denn für uns sind Fahrzeugtürsysteme weit mehr als funktionale Türen: Sie sind das Tor zur Zukunft der Mobilität.

Unsere Lösungen zielen darauf ab, das Reiseerlebnis unserer Fahrgäste neu zu gestalten. Wir entwickeln Türsysteme, die nicht nur sicher und komfortabel sind, sondern auch intelligent mit den Bedürfnissen der Passagiere und ihrer Umgebung interagieren.

Netzwerke wie „Die Bahnmacher“ bieten uns die Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen, Synergien zu nutzen und Kompetenzen zu bündeln. In produktiver Zusammenarbeit konnten wir gemeinsame Maßnahmen entwickeln, die dazu beitragen die Sichtbarkeit des Bahnsektors in unserer Region zu stärken.

Peter Honegger, Customer Director Verkauf Lokomotiven Alstom:

In Kassel werden seit 1848 Lokomotiven hergestellt und in die ganze Welt geliefert. Zu Beginn waren das mehrheitlich Dampflokomotiven, später ergänzt durch Diesel und heute Elektrische Lokomotiven.

Die seit dem Jahr 2000 hergestellten Traxx Lokomotiven wurden über 2500-mal geliefert und stellen heute das Rückgrat des Europäischen Schienen Güterverkehrs dar. Heute werden innovativste Traxx Lokomotiven für den Güter und den Personenverkehr in Kassel produziert. Die Lokomotiven zeichnen sich durch eine außerordentliche Interoperabilität, einen geringen Energieverbrauch und eine herausragende Umweltbilanz aus. Von den Güterverkehrsbetreibern werden sie vor allem durch die Fähigkeit sehr schwere Züge ziehen zu können geschätzt. Hochmoderne Traxx Lokomotiven erfordern herausragende Fähigkeiten im mechanischen, elektrotechnischen sowie im IT Bereich. Das von Alstom betriebene Werk in Kassel gehört zu den weltweit innovativsten Lokomotiv-Produzenten.