Salzmann Areal in Kassel-Bettenhausen
Das Salzmann Areal in Kassel-Bettenhausen ist ein historisch und städtebaulich bedeutendes Gebiet, das sich in der Sandershäuser Straße über eine Fläche von rund 37.000 Quadratmetern erstreckt. Die wechselvolle Geschichte des Areals reicht von industrieller Blüte über kulturelle Nutzung bis hin zu aktuellen Entwicklungen, die eine umfassende Neugestaltung vorsehen. Das Salzmann Areal gilt als Schlüsselprojekt für die städtebauliche Weiterentwicklung von Kassel.
Historischer Hintergrund
Das Salzmann Areal wurde 1876 als Weberei Salzmann gegründet und etablierte sich schnell als eine der wichtigsten Produktionsstätten in der Region. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts arbeiteten dort bis zu 5.000 Menschen in sieben Fabriken, die vor allem Zelte und anderes Textilzubehör herstellten. Trotz der industriellen Bedeutung geriet das Unternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg in wirtschaftliche Schwierigkeiten, und 1971 wurden die Tore der Fabrik endgültig geschlossen. Nach der Stilllegung entwickelte sich das Areal zu einem Zentrum für Kultur und Gewerbe. Besonders prägend war die Eröffnung der Kulturfabrik Salzmann 1987 im Rahmen der documenta 8. Konzerte, Ausstellungen und andere Veranstaltungen fanden vor der beeindruckenden Industriekulisse statt. Aufgrund fehlender Investitionen verfiel das Gebäude jedoch zunehmend.
Versuche der Neuentwicklung
In den vergangenen Jahrzehnten wurden verschiedene Pläne zur Nutzung des Salzmann Areals diskutiert. Zwischen 2010 und 2012 standen Projekte wie der Bau einer Multifunktionsarena oder eines Behördenzentrums zur Debatte, die jedoch nicht umgesetzt wurden. Der Abriss der nicht denkmalgeschützten Produktionshallen begann 2012. Ein geplanter Verkauf an die BHB Bauwert Holding GmbH scheiterte 2015.
Der Unternehmer Dennis Rossing, der das Areal 2007 erworben hatte, plante ursprünglich eine Veranstaltungsarena für bis zu 9.000 Zuschauer und eine neue Heimstätte für die Kassel Huskies. Diese Vorhaben konnten jedoch ebenfalls nicht realisiert werden.
Neues Konzept durch die Lindhorst-Gruppe
Eine entscheidende Wendung kam durch den Verkauf des Areals an die Lindhorst-Gruppe, eine Firma mit Expertise in Bau- und Immobilienentwicklung. Die Lindhorst-Gruppe hat zusammen mit Rossing ein umfassendes Konzept für die Neuentwicklung des Salzmann Areals vorgestellt. Im Fokus stehen dabei dringend benötigter Wohnraum und eine städtebauliche Aufwertung des Gebiets. Geplant sind ca. 500 bezahlbare Wohnungen, ein Pflegeheim, ein Gewerbe- und Hotelkomplex und ein Parkhaus mit 600 Stellplätzen (eventuell reduziert zugunsten von Wohnraum).
Die geschätzten Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 108 Millionen Euro. In Abstimmung zwischen der Stadt Kassel und der Lindhorst-Gruppe ist ein Baustart für 2025 angepeilt, um das Vorhaben zu realisieren.
Zukunftsperspektiven für Salzmann-Areal
Mit dem neuen Konzept könnte das Salzmann Areal zu einem Leuchtturmprojekt für nachhaltige Stadtentwicklung in Kassel werden. Die Mischung aus Wohnraum, Gewerbeflächen und sozialen Einrichtungen schafft eine vielseitige Nutzung des Geländes, die den Bedürfnissen der Stadt und ihrer Bewohner gerecht wird. Das Projekt unterstreicht zudem die Bedeutung von Investitionen in städtebauliche Erneuerung und die Integration historischer Standorte in moderne Stadtstrukturen.
Das Salzmann Areal bleibt somit nicht nur ein Denkmal der industriellen Geschichte Kassels, sondern wird auch zu einem Motor für die städtebauliche Zukunft der Region.
Lage des Salzmann-Areals
Im Kasseler Osten gelegen, zeichnet sich das Salzmann-Areal durch eine gute Anbindung und eine namhafte, unternehmerische Nachbarschaft aus:
- 0,2 km zum ÖPNV
- 6,3 km zum ICE-Bahnhof Wilhelmshöhe
- 3 km zur Autobahn
- 17,8 km zu Flughafen Kassel-Calden
Hier ist eine OpenStreetMap.
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