Energie trifft Mobilität – Im Dialog mit der regionalen Politik beim Kaminabend der WFG

08.12.2025

60 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen und Politik im Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Schoeller, Landrat Siebert, Erste Kreisbeigeordnete Engler, Wirtschaftsdezernent Nölke

KASSEL, 8. Dezember 2025. „Es gibt ein gemeinsames Interesse der Wirtschaft und der Politik, die gut vernetzte Region Kassel mit ihren Stärken in der Mobilität und Energie weiterhin in der Außenwahrnehmung wirksam zu positionieren“, hat Kai Lorenz Wittrock, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Kassel (WFG), das Ergebnis des diesjährigen „Kaminabends“ zusammengefasst. Zu ihrem Herbsttreffen hatte die WFG in diesem Jahr etwa 60 Vertreterinnen und Vertreter der Energie- und der Mobilitätswirtschaft sowie der Politik aus Stadt und Landkreis Kasel eingeladen, um sie in mehreren kleineren Gesprächskreisen in den unmittelbaren Austausch mit Landrat Andreas Siebert, Erste Kreisbeigeordnete Silke Engler, Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller sowie Kämmerer und Wirtschaftsdezernent Matthias Nölke zu bringen. Die Vertreter der Wirtschaft und der Politik lobten übereinstimmend dieses Netzwerk-Format der WFG und die Politiker dankten „für die offenen und ehrlichen Worte“.

Oberbürgermeister Schoeller sagte in der finalen Gesprächsrunde mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Abends, dass Mobilitätswirtschaft in der Region Kassel mehr als  Automobilwirtschaft bedeute. Unter Hinweis auf die von der WFG angestoßene Initiative „Die Bahnmacher“ verwies Schoeller auf die „weltweit agierenden Unternehmen aus der Bahntechnik“. Die Mobilitätswirtschaft präge die Region, die ihrerseits ihre „Kontur erkennen lassen“ und „mit einem gewissen Selbstbewusstsein nach außen tragen“ solle. Den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität in der Region bezeichnete Schoeller als „ganz wesentliches Thema“. Diese Infrastruktur sei in und um Kassel schon weit besser als in anderen Regionen Deutschlands. Schoeller plädierte für einen vorausschauenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der hinreichend Raum für technische Innovationen lassen müsse.

Die „Quintessenz“ des Abends war für Landrat Siebert, dass Politik und Wirtschaft ihre Kräfte bündeln und jeder in den Netzwerken und Gremien, in denen er vertreten ist, für die Region und ihre Interessen eintritt. Als konkrete Anliegen nannte Siebert den Einsatz für die Sanierung der Bergshäuser Brücke und die Ausbaupläne der Deutschen Bahn. „Wir dürfen uns nicht den Rang ablaufen lassen und müssen deshalb gemeinsam deutlich lauter trommeln“, warb Siebert. Ferner berichtete er, dass in den Gesprächsgruppen des Abends das Thema Energiespeicher intensiv diskutiert worden sei. Um diese Herausforderung in der Region „vernünftig“ gemeinsam zu meistern, sieht Siebert die kommunalen Energieversorger als die richtigen Partner, „weiterhin Impulse zu setzen, denn mit ihnen haben die Kommunen die Möglichkeit, Rahmenbedingungen zu setzen“.  

Vizelandrätin Engler betonte mit Blick auf die Energieversorgung, insbesondere im ländlichen Raum wie wichtig es sei, den Blick von der individuellen Lösung für das einzelne Wohngebäude „wieder hochzuziehen“ und das Ganze zu betrachten und, wie in der Stadt, Quartierlösungen zu suchen. Es sei eine große Daueraufgabe, ganzheitlich zu denken und „die Willigen zusammenzubringen“. Als Verantwortliche für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis habe sie sich gefreut, dass unter dem Stichwort Mobilität von den Unternehmen die Busverkehre in Gewerbegebiete angesprochen worden seien. Das bedeute für die Politik, bei der Erschließung von Gewerbegebieten alle Verkehrsmittel zu berücksichtigen: „Das nehme ich in meine politische Diskussion gerne mit.“

Stadtkämmerer Nölke hat nach eigenen Worten in den Gesprächen „herausgehört“, dass es den Unternehmen sowohl um den Erhalt und Ausbau von Verkehrswegen gehe, wie die Sanierung der Bergshäuser Brücke oder die Schaffung einer Nordtangente, als auch um die bessere Anbindung von Gewerbebetrieben per ÖPNV etwa zu Zeiten des Schichtwechsels. Angesichts von 40.000 Menschen, die jeden Tag zwischen Stadt und Landkreis ein- und auspendelten, gebe es stets Bedarf, den ÖPNV zu optimieren. In der Energiewirtschaft sieht Nölke die Versorgungssicherheit des produzierenden Gewerbes, das wettbewerbsfähig bleiben müsse, als zentrales Thema. Es sei entscheidend, die Haushalte und die Unternehmen nicht nur mit regenerativer Energie zu versorgen, sondern diese Versorgung auch sicher, planbar und ökonomisch vertretbar zu organisieren.